Die Welt auf den Kopf gestellt – die Antipodistin Deborah Maloku

Gegenstände mit den Händen zu jonglieren, ist schon schwierig genug. Doch dies mit den Füßen zu tun, ist noch viel schwieriger. Nicht jedoch für die spanische Antipodistin Deborah Maloku. Sie stammt aus keiner Artistenfamilie. Ihr Vater, der ursprünglich einen ganz anderen Beruf hatte, interessierte sich für den Zirkus und wurde schließlich Löwen- und Tigerdompteur im spanischen Circo Americano. Als Dompteur ist er dort übrigens noch heute tätig.

Deborah wurde im Zirkus geboren und wuchs dort auf, ist also ein echtes Zirkuskind. Dem Circo Americano blieb sie immer treu, denn da befinden sich auch ihre künstlerischen Wurzeln. Als Kind sah sie dort eine erwachsene Frau, die als Antipodistin auftrat und die für die kleine Deborah zum Vorbild wurde. Deborah begann mit 9/10 Jahren mit spielerischer Antipodistik, und ab dem Alter von 10/11 Jahren jonglierte sie ernsthaft Gegenstände mit ihren Füßen. Mit 12 Jahren begann sie, im Programm des Circo Americano mit einer kleinen Nummer aufzutreten. Als sie 17/18 war, hatte sie natürlich ihre Darbietung gewaltig ausgebaut und ihre Kunst perfektioniert.

Die Gegenstände, die die groß gewachsene, schlanke Spanierin mit ihren nackten Füßen virtuos jongliert, sind Zylinder, eine Stange, aber auch und hauptsächlich Bälle. Mit zwei Bällen beginnt sie und steigert das am Ende auf beeindruckende fünf Stück. Danach gefragt, ob die Größe ihrer Füße ihr das Jonglieren erleichtere, meint Deborah, dass dies keine Rolle spiele. Vielmehr seien Balance und Koordination die ausschlaggebenden Faktoren. Als Jugendliche, so erzählt sie weiter, habe sie sich auch an Luftakrobatik in Form an der Decke hängender Tücher (silks) versucht, habe dies dann jedoch nicht weiter betrieben. Als Artistin will Deborah Maloku so lange aktiv bleiben, wie sie Spaß an der Artistik hat und sich auf der Bühne wohl fühlt.

Dafür, dass die junge Mutter der Welt von Varieté und Zirkus wohl noch einige Zeit erhalten bleibt, dürfte auch ihr Lebensgefährte Natale Pellegrini sorgen. Einer der berühmten Pellegrini Brüder, die mit ihrer exzellenten Handstandakrobatik beim Zirkusfestival in Monte Carlo 2008 den Goldenen Clown gewannen, zeichnet er sich nämlich auch als Regisseur von Bühnenshows aus. Nachdem er schon 2008 im Apollo Varieté Düsseldorf die Show „Bellissimo!“ inszeniert hatte, führt er in demselben Varieté in der aktuellen Show „Arrivederci Roma“ (3. April bis 27. Juli 2014) Regie. Im gelungenen Bühnenbild der Terrasse einer römischen Osteria werden den Zuschauern italienische Lebensart und Leichtigkeit – zum Teil mit Anleihen beim Humor der Commedia dell´arte – vorgeführt. In dieser kleinen, aber sehr liebenswerten Welt präsentieren herausragende Artisten und Komiker ihre Kunststücke. Und in diesem Ensemble begeistert auch Deborah Maloku, indem sie wild wirbelnde Gegenstände jongliert, mitunter mit Füßen und Händen gleichzeitig.

Mario Kandil

Mehr zu dem Programm „Arrivederci Roma“ unter http://www.apollo-variete.com/
Tickets unter 0211 / 828 90 90

Roncalli´s Apollo Varieté Theater, Haroldstraße 1 / Apollo-Platz 1, 40213 Düsseldorf