Olga und Oksana – Tuchakrobatik der Extraklasse

Hochklassige Akrobatik am Tuch – das bieten Olga Boiko und Oksana Demydenko aus Kiew, die seit drei Jahren als Duo auftreten. Die Ukrainerinnen, die Anfang 20 sind und wie Zwillingsschwestern wirken, sind Poesie in Bewegung und kreieren Bilder, die Herz und Seele der Zuschauer berühren. Bei ihrer Vorführung drücken die Artistinnen ihre Gefühle aus: Der Wechsel der Emotionen von Moment zu Moment spiegelt sich darin. Das Duo erzählt aber mit all dem keine Geschichte, wie Olga betont.

Olga und Oksana begannen ihre Ausbildung 2005 in Kiew auf der dortigen Zirkusschule, die weltweit einen sehr guten Ruf genießt. Sie lernten dort nicht nur einander, sondern auch ihre Trainerin kennen, die bis heute ihre wichtigste Ratgeberin geblieben ist. Sie gab ihnen die Idee für ihre Nummer an den Tüchern. Anfangs war die Arbeit daran für die beiden Mädchen problematisch, denn dieses „Gerät“ war für sie ungewohnt: Olga hatte zuvor am Luftring gearbeitet, und Oksana war vorher zusammen mit einem anderen Partner am Trapez aufgetreten. Also wussten sie zunächst nicht genau, was zu tun war, und fielen oft herunter – wenn auch Matten sie auffingen. Doch ihre Trainerin inspirierte sie stets neu, bis ihre Nummer an den Tüchern vollendet war. Bei ihren Auftritten wechseln sie die Tricks, die sie zeigen, doch im Großen und Ganzen soll ihre Nummer erst einmal so bleiben wie jetzt.

Die zwei ukrainischen Mädchen haben keinen Manager, sondern suchen sich ihre Engagements selbst und managen sich generell in eigener Person. Nur künstlerisch werden sie unterstützt – natürlich von ihrer Trainerin. Ihre Nummer an den Tüchern haben sich Olga und Oksana selbst ausgedacht, auch die Musik dazu haben sie selber ausgesucht.

Olga und Oksana kommen viel in der Welt herum. Sie arbeiten oft auf Kreuzfahrtschiffen – meistens für sechs Monate. In der anderen Hälfte des Jahres treten sie in Varietés auf. Beide waren schon bei Zirkusfestivals in Paris-Bercy, in Lettland und anderswo dabei. Nach ihrem jetzigen Engagement im Apollo Varieté in Düsseldorf wollen sie noch in manchem berühmten Varieté oder Zirkus auftreten: z. B. im Cirque d´hiver Bouglione in Paris, in den verschiedenen GOP-Varietés, im Friedrichstadtpalast in Berlin, im Wintergarten in Berlin, aber auch anderswo – sie stehen ja erst am Beginn ihrer Karriere.

Im Gegensatz zur Ukraine, wo Zirkus/Varieté fast nur etwas für Kinder und alte Leute sei, interessiere sich das deutsche Publikum in allen Altersstufen intensiv für ihre Arbeit, berichtet Olga. Sie und ihre Partnerin an den Tüchern freuen sich sehr darüber, dass man viele Fragen an sie hat und dass sie auch schon ein Interview im RTL Fernsehen hatten. Es ist fest damit zu rechnen, dass Olga und Oksana in der Zukunft noch eine große Karriere haben werden.

Mario Kandil